Ein Arbeitsschutzmanagementsystem (AMS) ist der effizienteste Weg, Arbeitsschutzmaßnahmen zu organisieren. Alle Maßnahmen werden klar geregelt, sind leicht einsehbar und für alle nachvollziehbar. Unternehmen mit solch einem AMS profitieren von reduzierter Unfallhäufigkeit, weniger Ausfallzeiten oder Störungen im Betriebsablauf. Die Beschäftigten fühlen sich erfahrungsgemäß „mitgenommen“, sind motivierter und seltener krank. Der Freistaat Sachsen unterstützt und fördert die Einführung von AMS.

Das AMS OHRIS (Occupational Health- and Risk-Managementsystem) ist solch ein Managementsystem für Arbeitsschutz und Anlagensicherheit, das branchen- und betriebsgrößenunabhängig von jedem Unternehmen angewendet werden kann. Sinn dieses Systems ist es, die Eigenverantwortung der Unternehmen zu stärken. Das betrifft insbesondere die Erfüllung der gesetzlichen Verpflichtungen und den Aufbau einer geeigneten Organisation. Es gibt auch gute Angebote der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie, um sich besser aufzustellen. Der GDA–ORGAcheck ermöglicht es kleinen und mittelständischen Unternehmen, ihre Arbeitsschutzorganisation zu überprüfen und zu verbessern.

Prävention statt Reaktion: Schmiedeberger Gießerei GmbH

Körperlich schwere Arbeit und Arbeitsschutz – das gehört untrennbar zusammen, findet auch Dipl.-Ing. Andreas Mannschatz, Geschäftsführer der Schmiedeberger Gießerei GmbH. Die Einführung des AMS OHRIS war dem Wunsch des Unternehmens geschuldet, Unfälle zu reduzieren, den Gesundheitsschutz zu fördern, die Motivation der Mitarbeitenden zu steigern und die Rechtssicherheit im Unternehmen zu erhöhen. Von der Einführung des Systems bis zu ersten positiven Resultaten in der Gießerei verging ein Jahr. Bis heute wird das System stetig weiterentwickelt.

Das ganze Unternehmen lebt gemeinsam für die "Vision Zero: Null Unfälle – Gesund Arbeiten". Vieles hat sich mit OHRIS weiterentwickelt. "Die innerbetriebliche Kommunikation ist viel besser geworden, auch das Verständnis für die Mitarbeiter hat sich grundlegend geändert", so Andreas Mannschatz. Die strukturierten Prozesse machen effektiv, die Arbeitsunfälle konnten erheblich reduziert werden. Und noch ein Punkt ist entscheidend: "Trotz körperlich schwerer Arbeit genießt unser Unternehmen ein gutes Image – und das merken wir vor allem an der Gewinnung neuer Fachkräfte. OHRIS hat erheblich dazu beigetragen", so das positive Fazit des Geschäftsführers.

Die Mitarbeiter reagierten durchweg positiv auf die Einführung von OHRIS. Das Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz ist ein fester Bestandteil aller betrieblichen Besprechungen und Veranstaltungen bei uns.

Dipl.-Ing. Andreas Mannschatz, Geschäftsführer der Schmiedeberger Gießerei GmbH

Arbeitsschutz im Landesamt für Schule und Bildung (LaSuB)

Auch öffentliche Träger und Behörden setzen auf Arbeitsschutzmanagementsysteme. Im sächsischen Landesamt für Schule und Bildung (LaSuB) arbeiten rund 33.000 Beschäftigte, die es in Sachen Arbeitsschutz zu managen gilt. "Die Verantwortlichkeit des Schulleiters für die Beschäftigten an öffentlichen Schulen liegt auch im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. 

Um die Fragen zu diesem komplexen Thema zusammenzufassen, hat sich die damalige Sächsische Bildungsagentur zur Erarbeitung und Einführung des Arbeitsschutzmanagementsystems entschlossen", so Udo Hundrieser. Nach anfänglicher Skepsis und Zögerlichkeit sowie Sorge einer etwaigen Mehrbelastung, hat sich das System zum "großen" Nachschlagewerk für das Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz entwickelt.
Gerade bei Themen wie dem Lehrerengpass in Sachsen ist es wichtig, Gesundheitsschutz und Arbeitsschutz auf den Tisch zu bringen, um Verbesserungen konkret werden zu lassen. 

Die Leitung eines Unternehmens ist auch für das Wohl der Beschäftigten und somit für den Arbeits- und Gesundheitsschutz verantwortlich. Ein AMS beantwortet die auftretenden Fragen, leitet den Verantwortlichen, setzt einheitliche Maßstäbe innerhalb des Unternehmens und trägt zur Umsetzung der Unternehmerpflicht entsprechend Arbeitsschutzgesetz bei.

Udo Hundrieser, Stabsstelle für Arbeitsschutz und Gesundheitsmanagement | Landesamt für Schule und Bildung