Nordsachsen, wegen seiner Form bekannt als die „Banane“ um Leipzig, profitiert sowohl wirtschaftlich als auch demografisch vom Boom der sächsischen Metropole. Noch gehört der nördlichste Landkreis Sachsens zu den am dünnsten besiedelten Regionen des Freistaats. Aber vor allem junge Familien aus Leipzig entdecken die Vorteile des ländlichen Lebens. 

In der Ruhe liegt die Kraft.

Natürlich im Norden: Das grüne Paradies im Landkreis Nordsachsen. Bietet Entfaltungsspielraum des ländlichen Lebens.

Nordsachsen ist nicht nur geprägt von seinen pulsierenden Mittelzentren wie den Großen Kreisstädten Delitzsch, Torgau und Schkeuditz. Die Region bezaubert auch mit vielen touristischen Highlights in den ländlichen Gebieten, von denen die St. Aegidien Kirche in Oschatz und das Delitzscher Barockschloss die bekanntesten Schmuckstücke sind. Schloss Hartenfels in Torgau, Zeitzeuge der Reformation, ist mit seinem Wendelstein ein Meisterwerk der Renaissance. Die Schlosskapelle wurde von Martin Luther höchstpersönlich im Jahr 1544 geweiht.

Nordsachsen

Ehrgeizige Technologieprojekte sollen den Landkreis zukunftsfähig und damit attraktiver für alte und neue Bewohner machen. Dazu gehört primär der Breitband-Ausbau, der bis Ende 2020 etwa 43.000 private und gewerbliche Haushalte und alle Schulen an das schnelle Datennetz anschließen wird. Die Kosten dafür, stattliche 94 Millionen Euro, werden über Fördermittel des Bundes und des Landes Sachsen finanziert. 

Auch das Projekt „MiLau“- eine geplante Ost-West-Verkehrsader, soll die zukunftsfähige Infrastruktur in Ostsachsen sichern. Die Verbindungsmagistrale wird den mitteldeutschen Raum mit dem Lausitzer Revier verbinden und ist damit ein wichtiger Faktor für den dortigen Braunkohleausstieg. Andere Maßnahmen sind zum Beispiel autonome Busse, führerlose Straßenbahnen und Wasserstoffzüge auf nicht elektrifizierten Strecken, die langfristig in der Region verkehren werden.

Schöne Naturparks wie die Dübener und die Dahlener Heide, der Wermsdorfer Wald und das nördliche Neuseenlandland mit seinem „Biedermeierstrand“ am Schladitzer See, einer ganz besonderen Kulturspielstätte, laden Naturfreunde zum Genießen ein. Auf den Elbradweg, dem Mulderadweg oder dem Qualitätswanderweg Heide-Bibertour kommen Freizeitsportler auf ihre Kosten. 

Eine Besonderheit von Nordsachsen sind schließlich die vielen Mühlen, die man überall im Landkreis entdecken kann. Fans der alten Technik können nicht nur die bekannte Bockwindmühle, sondern auch Paltrockwindmühlen, Turmwindmühlen, Motor-, Wasser- und Bergschiffmühlen bewundern. Am deutschen Mühlentag, dem Pfingstmontag, führen die Müller interessierte Gäste gern durch ihr Reich.

Wie lebt es sich im Landkreis Nordsachsen?

Herkommen ist einfach: Das Verkehrsnetz ist mit zwei durchführenden Autobahnen und einem dichten Eisenbahnnetz hervorragend ausgebaut, der Flughafen Halle/Leipzig liegt in unmittelbarer Nähe. 207 Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegestellen stehen für die Kleinsten bereit, und die moderaten Mieten und optimalen Baumöglichkeiten bieten jungen Familien aus ganz Deutschland viel Raum zum Leben. Die rege Vereinslandschaft heißt gern neue Mitglieder willkommen: Die Nordsachsen engagieren sich in über 460 Sport- und Freizeitvereinen und genießen auch darüber hinaus zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Das reicht von den Gesundheits- und Wellnessangeboten im staatlich anerkannten Moorheilbad Bad Düben über die Bühnenkunst im „BAFF Theater“ in Delitzsch und die berühmten Konzerte im 200-Seelen-Dorf Melpitz bei Torgau, die inzwischen sogar bei den kulturbeflissenen Leipzigern als Geheimtipp gelten.

Eine Besonderheit von Nordsachsen sind die vielen Mühlen, die man überall im Landkreis entdecken kann.

Wie lernt und arbeitet es sich im Landkreis Nordsachsen?

Die Nordsachsen haben es gern familiär, auch bei der Arbeit. Vorherrschend sind traditionell kleine und mittelständische Unternehmen. Das bedeutet nicht, dass es hier nichts zu tun gibt: Das sympathische Arbeitsklima sorgt für reichlich Innovationsgeist. 

Damit der noch besser glänzen kann, wird in der Stadt Torgau das Vorzeigeprojekt „Glas-Campus“ entwickelt. Hier sollen demnächst Techniker, Meister und Wissenschaftler der Glas-, Keramik- und Baustoffindustrie in einer neuen Hochschule lernen und sich weiterbilden, damit Fachkräfte auch abseits der Großstädte in Nordsachsen gehalten werden. 

Der Braunkohleabbau ist in Nordsachsen bereits Geschichte. Die umsatzstärkste Branche ist heute der Maschinen- und Anlagenbau. Strukturbestimmend sind weiterhin die Metall- und Elektroindustrie, die Glas- und Keramikindustrie mit Villeroy & Boch in Torgau sowie die Land- und Ernährungswirtschaft. 

In den vergangenen Jahren haben sich in Nordsachsen außerdem einige international agierende „Global Players“ angesiedelt. Besonders die Logistikbranche genießt die Vorteile des nahe gelegenen Flughafens Leipzig Halle. Namhafte Unternehmen wie DHL und Schenker-Logistik treiben in Nordsachsen die Wirtschaftsleistung an. Sie alle eint der wachsende Bedarf an qualifiziertem Mitarbeitern. Besonders im Handwerk, im Baugewerbe, aber auch in der Pflege und teilweise in der Landwirtschaft suchen die Unternehmen händeringend nach gut ausgebildeten und motivierten Fachkräften. 

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