Sachsens Kreativwirtschaft – Innovationstreiber mit Heimatgefühl. Jährlich erwirtschaften die Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft Umsätze von etwa 3,35 Milliarden Euro. Events, Künstler und Aktivitäten beeinflussen in besonderem Maße die Lebensqualität in Stadt und Land. Die knapp 75.000 Menschen der Branche, die mit ihrem künstlerischen Potenzial und kreativen Produkten lokal und weltweit für Veränderungen sorgen, brauchen Freiräume, die es in den Metropolen des Freistaates immer seltener gibt. Auch hier wissen sich Sachsens Kreative zu helfen, wie der Wirtschaftsminister auf seiner Tour durch ländliche Regionen feststellen durfte. Im Rahmen einer dreitägigen Kreativtour besuchte er mit über 60 Unternehmern, Künstlern und Kreativschaffenden in ganz Sachsen die kreativen Macher im Freistaat.

Räume für Ideen

Gute Beispiele aus Sachsen

Erzgebirge – Kreation trifft Tradition

Die Weltkulturerbe-Region lockt viele kluge Köpfe an. „WERBÄR“ beispielsweise ist ein Unternehmen, dass Architekturelemente u. a. für nachhaltige Messe- und Ausstellungssysteme aus Pappe fertigt. Dass Einfallsreichtum neue Räume erobert, zeigt sich eindrucksvoll im alten Annaberger Stadtbad, wo zukünftig Märkte und Veranstaltungen ihren Bestimmungsort finden sollen.

Ähnlich und doch anders kreativ geht es bei „mushrooms productions“ zu, 2018 Nachwuchspreisträger des sächsischen Designpreises in der Kategorie „Gestaltendes Handwerk“. Geschäftsführer Steven Busch fertigt hier seine eigenen Skier im Retrolook – maßgeschneidert, handgefertigt und nachhaltig.

Leipziger Neuseenland – Frische Ideen in alten Hallen

Inspiration findet sich im Leipziger Neuseenland an vielen Orten. In Markklebberg werden bei „Innenbau und Design“ mit viel Liebe zum Holz Maßfertigungsaufträge, wie zum Beispiel weltweit gefragte, individuelle DJ-Tische, gefertigt. Aus alten, leerstehenden Fabriken der Ära des Kohleabbaus machen Künstler wie Michael Fischer-Art neue Kreativräume: im alten Witznitzer Werk hat er dem Maschinenhaus wieder Leben und Farbe eingehaucht. In Wurzen – nur 17 Minuten Zugfahrt vom Zentrum Leipzigs entfernt – schafft die Leuchtenmanufaktur den Brückenschlag von traditionellem Handwerk und Kreativität. In den weitläufigen Hallen entstehen Werkstätten, Co-Working Spaces und Kindertagesstätten.

Oberlausitz – Grenzenlose Eigenleistung

Die Oberlausitz ergreift mit Leidenschaft, Energie und einem beeindruckenden gesellschaftlichen Miteinander die Herausforderungen und Chancen der sich wandelnden Zeit. Das zeigt beispielsweise die Initiative „Löbau lebt“, die aktiv kulturelle Veranstaltungen, Bildungs- und Jugendhilfe sowie Co-Working- und Makerspaces initiieren. Ganz ähnlich machen es die Akteure der Kunstmühle Ludwigsdorf und der Jakobpassage – beide schaffen Platz für innovative Arbeitskonzepte in Görlitz. Dabei arbeiten sie mit Partnern aus Wirtschaft und Politik zusammen und man einer kommt dafür auch in die Heimat zurück. Das „Kühlhaus Görlitz“ mit Skaterhalle, Garagenhostel, offenen Werkstätten und Ateliers für Kreativschaffende ist ebenfalls eine einzigartige Verbindung von Freizeit, Kultur, Tourismus und Produktion.

"Ich wünsche mir, dass Sachsen beherzt die Dinge angeht, wir neue Innovationen entstehen lassen und sehen, was für ein kreatives Potential da ist – und auch stolz darauf sind, was sich hier entwickelt hat."

Martin Dulig, Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr