Eine Gesellschaft denkt um. Mit Blick auf die Entwicklungen der letzten Jahre kann durchaus beschrieben werden, was vor sich geht: vielfältiger, integrativer und inklusiver werden, steht auf den Fahnen vieler gesellschaftlicher Bereiche. Zurecht. Und diese Entwicklung ist eine wichtige für das Arbeiten von Morgen. Das es ohne Umdenken nicht mehr geht, liegt an vielen Faktoren: Der Digitalisierung und damit dem wachsenden Raum für Möglichkeiten, der Globalisierung und damit steigender Migration und auch der nachwachsenden (Arbeits-)Generationen der Millenials und Gen Z, die bereits ein besseres Verständnis für den nötigen Wandel haben. Sie werden einen Großteil der Belegschaft in Unternehmen ausmachen und diese Themen voranbringen. Umso wichtiger ist es, den Grundstein dafür rechtzeitig zu legen. 

Der Sprung in eine vielfältige Arbeitswelt

Die Vielfalt als Chance zu sehen ist in Sachsen angekommen. Als klares Zeichen hat der Freistaat Sachsen die CHARTA DER VIELFALT unterzeichnet, die sich für eine Kultur der Vielfalt, Wertschätzung und Akzeptanz am Arbeitsplatz einsetzt. 

Auch Zuwanderung und Integration ist in Sachsen längst kein neues Thema mehr. Viele erfolgreiche Projekte konnten mit Unterstützung des Freistaats hier schon umgesetzt werden. 
Nur ein Beispiel sind die Fachinformationszentren Zuwanderung (FIZU), die zusammen mit den Ausländerbehörden den Unternehmen und Fachkräften Informations-, Beratungs- und Serviceleistungen anbieten, die nun durch noch engere Vernetzung reibungslos ablaufen. Das Angebot soll vor allem in den ländlichen Räumen weiter ausgerollt werden.

Arbeitsmarktmentoren Sachsen

Das Projekt "Arbeitsmarktmentoren" gibt es ebenfalls in ganz Sachsen. Die Mentor:innen sind dabei das Bindeglied zwischen den geflüchteten Menschen, beteiligten Behörden, Arbeitgebern sowie Bildungsträgern und Arbeitsagenturen. Sie vermitteln ebenfalls ehrenamtliche Sprachschulen und Sprachkurse, damit jeder seine Ziele erreichen kann.

Ein relativ neues Projekt sind die "Berufstandems" des Willkommen in Löbtau e. V. Das Projekt unterstützt Migrant:innen in Dresden und Umgebung mit einem klaren Berufsziel und ausreichenden Deutsch-Kenntnissen beim Aufbau eines beruflichen Netzwerkes und der Suche nach einem Arbeits- oder Ausbildungsplatz in Dresden und Umgebung. Das Team verbindet Migrant:innen, die in den letzten 5 Jahren nach Deutschland gekommen sind oder Geflüchtete („Berufs-Explorer“), mit Berufserfahrenen des Zielberufs („Berufs-Scouts“) für 6 Monate zu einem Berufstandem.

Mehr Initiativen, Projekte und Anlauftstellen findet sich unter Vielfalt als Chance und Zuwanderung und Integration auf unserem Portal. 

Vielfältige Fachkräfte – eine Unternehmensagenda

Nicht nur Fachkräfte in die Unternehmen bringen ist dabei eine Aufgabe für die sächsische Wirtschaft. Es gilt außerdem, dem Unternehmen dann eine gemeinsame Agenda und Stimme zu geben. Integration in der Arbeitswelt hört nicht mit einem unterschriebenen Arbeitsvertrag auf. Es ist Unternehmensaufgabe, Teamaufgabe, Gesellschaftsaufgabe – jeden Tag. 

In unserem Interview mit dem "Netzwerk Courage" lesen Sie, was weltoffene Unternehmen tatsächlich ausmacht und wie sich Unternehmer*innen Unterstützung bei der Integrationsaufgabe holen können.

Internationale Nachwuchskräfte

Im Rahmen des Projektes „Beiträge der Wissenschaft zur Integration internationaler Fach- und Führungskräfte“ engagieren sich das internationale SEPT-Programm und das Institut für Wirtschaftspädagogik der Universität Leipzig dafür, internationale Studierende bei ihrer beruflichen Integration in der Region zu unterstützen und ihre Potentiale für den regionalen Arbeitsmarkt zu erschließen.

Studenten bei der Online Marketing Challenge

Seit 2018 haben im Projekt über 300 Studierende an den Bildungsangeboten, Maßnahmen zur Integration in Unternehmensprozesse und Veranstaltungen zur Vernetzung mit regionalen Unternehmen, wie beispielsweise der Online Marketing Challenge, teilgenommen.

Integration total – der Mattheshof macht's vor

Wie bunt Arbeit und Leben tatsächlich sein kann, zeigt stellvertretend für viele weltoffene Menschen und Initiativen im Freistaat ein Projekt im schönsten Dorf Sachsens, in Auterwitz. Der Mattheshof ist ein Gemeinschaftsprojekt aus derzeit drei Erwachsenen und einem Kind, die seit 2019 den unsanierten Hof bewirtschaften. Im Fokus steht dabei, miteinander und voneinander zu lernen, den denkmalgeschützten Vierseithof zu erhalten und an der neuen Gemeinschaftserfahrung jenseits klassischer Familienstrukturen zu wachsen. Neue Mitstreitende werden immer gesucht, nicht nur für das Wohnprojekt, sondern auch im Kleinen: Bei der Aktion "Urlaub gegen Hand" verbringen Menschen kostenlos ihren Urlaub auf dem Hof, unterstützen dabei aber mit 3-4 Stunden täglicher Arbeit. Das kleine Projekt zeigt, dass mit offenen Türen und Herzen Neues entstehen kann. 

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