Von der Holzkunst im Erzgebirge über Uhrmacher:innen in Glashütte oder dem Musikinstrumentenbau im Vogtland hat Sachsen eine breite Palette an Handwerksberufen zu bieten – manche sogar einzigartig. Damit das Handwerk auch in Zukunft ein leistungsfähiger Bereich der sächsischen Wirtschaft bleibt, wird viel für die fundierte Ausbildung der zukünftigen Handwerker:innen getan. 

Projekt Juniormeister – Handwerk lernen

Die Landeshauptstadt Dresden hat sich mit der Handwerkskammer Dresden zusammengefunden und das Projekt "Juniormeister" ins Leben gerufen. Handwerklich begabte Schüler:innen der 8. und 9. Klassen können Handwerksberufe testen. In dem ausgewählten Gewerk werden die Handwerker:innen auf Probe angeleitet und erstellen ein Juniormeisterstück, das schließlich vor einer Jury präsentiert wird. Das Projekt wird mit dem Juniormeisterbrief abgeschlossen. Die Schüler:innen erstellen ihr Meisterstück entweder mit einem Mentor aus dem Bildungszentrum der Handwerkskammer Dresden oder direkt in einem Handwerksbetrieb. Das Juniormeisterprogramm hat schon einige Schüler:innen in die Berufsentscheidung "Handwerk" geführt. 

njumii - Das Bildungszentrum des Handwerks

Der Neubau von njumii - das Bildungszentrum des Handwerks im Dresdner Norden ist eine der modernsten Bildungsstätten im Freistaat Sachsen. Es bietet auf 7.300 qm Nutzfläche und Werkstätten für angehende Metallbauer:innen, Feinwerkmechaniker:innen, Klempner:innen oder Landmechaniker:innen und viele Handwerksgruppen mehr. Azubis aus Ostsachsen können die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung absolvieren, angehende Handwerksmeister:innen starten in die Meisterausbildung und für weitere Handwerksbereiche gibt es eine Vielzahl an Fortbildungsmöglichkeiten. Das Bildungszentrum des Handwerks begleitet jede Phase der Ausbildung und Weiterbildung individuell. Auch die Beratung für ein B.A. Studium in Kooperation mit der Hochschule Zittau/Görlitz wird angeboten. Sachsen bietet auf diesem Gebiet viele Möglichkeiten.

Förderung für Kulturgut Kunsthandwerk

Auch das neu gegründete Kooperationsnetzwerk »Echt Erzgebirge – Kunsthandwerk 4.0« wird vom Freistaat unterstützt. Besonders die digitale Transformation für Vermarktung und Kommunikation, die Fachkräftesicherung sowie eine nachhaltige Herstellung sind dabei im Fokus. Denn wie in allen Handwerksbereichen trifft auch das alte Kunsthandwerk auf die digitalen Herausforderungen und sucht Wege damit umzugehen. Wie kreativ das geht, zeigen erste Ansätze: Unter anderem soll Virtual Reality den handwerklichen Herstellungsprozess erlebbar machen. Der Kern bleibt aber gleich: Gutes, altes Handwerk bleibt auch traditionell Handarbeit. Die Netzwerkförderung ist in Sachsen dabei nur ein Baustein, um Innovationen, Technologien und Zukunftskonzepte auch für das Handwerk zu unterstützen.

Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)

Die ZIM-Förderung unterstützt innovative Produkte, Verfahren oder technische Dienstleistungen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie Kooperationsvorhaben auch Forschungseinrichtungen. Zuletzt ging die Förderung ins Erzgebirge: Die SEIWO Technik GmbH aus Drebach konnte hier für das "ZIM-Handwerksprojekt des Jahres" 2021 punkten. Das Unternehmen entwickelte ein selbststeuerndes Lichtsystem für lichtempfindliche Objekte im Rahmen von Ausstellungen in Museen. 

Ländliches Bauen - auch virtuell informiert

Seit 2017 findet in Mittelsachsen die Messe "Ländliches Bauen" statt, auf der sich Unternehmen mit handwerklichen Schwerpunkten vorstellen. Auf Grund der Corona-Pandemie wurde die Messe um eine zeit-, orts- und wetterunabhängige Variante erweitert. An den Ständen der neuen "virtuellen Messe" können sich potentielle Bauherren und interessierte Gäste ebenso über die Leistungen informieren und mit den Handwerksunternehmen direkt in Kontakt treten. 

Bildnachweis: SMWA/David Pinzer; Handwerkskammer Dresden/André Wirsig