Um zugewanderte Menschen effektiv in den sächsischen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu integrieren, sucht Sachsen nach nachhaltigen Lösungen. Es gibt bereits einige Angebote, die ausländische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und sächsische Unternehmen erfolgreich zusammenzuführen.

Arbeitsmarktmentoren Sachsen
Menschen, die vor Krieg und Gewalt aus ihrer Heimat fliehen mussten und vor dem Nichts stehen, brauchen Halt und Anschluss in der Gesellschaft. Dazu gehört ganz entscheidend eine Arbeit, die Selbstwert und wirtschaftliche Selbstständigkeit gibt. „Arbeitsmarktmentoren Sachsen“ ist ein Programm, das Geflüchteten aus allen Herkunftsländern, die über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen und die rechtlichen Voraussetzungen für einen Arbeitsmarktzugang haben, hilft.
Über 60 Arbeitsmarktmentorinnen und -mentoren gibt es bereits in Sachsen. Sie begleiten Geflüchtete in jeder kreisfreien Stadt und in jedem Landkreis bei ihrem Eintritt in das Arbeitsleben. Das heißt, sie unterstützen beim Nachholen notwendiger Berufsausbildungen oder Qualifikationen, bei der Jobsuche, der Eingliederung in betriebliche Prozesse und bei Behördengängen und Bewerbungsgesprächen.
Auch den Arbeitgebern stehen die Mentorinnen und Mentoren beim Prozess der Integration mit Rat und Tat zur Seite. So werden Hürden und Probleme auf beiden Seiten überwunden.
Über den Inhalt und Stand der 14 Teilprojekte informiert die Website arbeitsmarktmentoren-sachsen.de. Die fachlich-inhaltliche Begleitung des Modellprojekts übernimmt der Sächsische Flüchtlingsrat e. V. Er unterstützt die Mentoren und wertet die Erfahrungen des Projekts wissenschaftlich aus, um Best-Practice-Beispiele und Stolpersteine zu identifizieren
Das Projekt hatte bisher schon über 2.300 Teilnehmende. 733 Geflüchtete wurden bereits in sächsische Unternehmen vermittelt, weitere 542 nahmen eine Ausbildung auf oder holten eine Qualifizierung für ihren Abschluss nach. Die erfolgreichen Vermittlungen führen in vielen sächsischen Unternehmen dazu, dass weitere Geflüchtete eingestellt werden.
"Legal arbeiten unter fairen Bedingungen und Gleichbehandlung aller Beschäftigten", so lautet das Motto der BABS.
Beratungsstelle für ausländische Beschäftigte in Sachsen (BABS)
Das Beratungsangebot für Beschäftigte aus anderen EU-Staaten setzt sich für faire und legale Arbeitsbedingungen ein und ist Anlaufstelle für Fragen zum Arbeits- und Sozialrecht. Das schützt zum einen vor Ausbeutung und Dumpingpreisen und zum anderen vor unfairem Wettbewerb.
Die BABS unterstützt alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die aus anderen EU-Ländern nach Sachsen entsendet werden, in Sachsen arbeiten möchten oder schon hier arbeiten. Auch ihre Familienangehörigen können die Beratung in Anspruch nehmen. Das Angebot gibt es nicht nur auf Deutsch und Englisch, sondern auch auf Polnisch, Rumänisch, Slowakisch, Tschechisch und Ungarisch. Feste Beratungsstellen von BABS befinden sich in Dresden und Leipzig. Außerdem ist die BABS mobil in ganz Sachsen sowie telefonisch und per E-Mail im Einsatz.