Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt durch die Grenzziehung zu Polen entlang dem Verlauf der Neiße in zwei Teile geteilt. Seit der Wende und dem Zusammenwachsen Europas erlebt man hier ein einzigartiges Neben- und Miteinander zweier Städte, die im Herzen wieder eine sind. 

Das Herz Europas

Filmreif leben: Das geht im Landkreis Görlitz.
Das Paris an der Neiße verzaubert mit filmreifer Kulisse und einem unbezahlbaren Lebensgefühl.

Mit seinen über 4.000 original erhaltenen Bauwerken aus Gotik, Renaissance, Barock, Gründerzeit und Jugendstil ist Görlitz eines der wichtigsten Kulturdenkmäler der Republik.  Selbst Kulturmuffel haben die Innenstadt von Görlitz bestimmt schon einmal gesehen – als Filmkulisse im Hollywood-Blockbuster „Inglourious Basterds“ von Quentin Tarantino oder in „Der Vorleser“ mit Kate Winslet. „Görliwood“ eben. 

Beeindruckende Zeugnisse der bewegten Geschichte des Landkreises sind das Schloss und der Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau, die als UNESCO-Weltkulturerbestätte ausgezeichnet sind. Auch der einzigartige Findlingspark in Nochten, die mittelalterliche Burg- und Klosterruine auf dem Oybin in der Oberlausitz und der wunderschöne Rhododendronpark von Kromlau mit seiner romantischen Rakotzbrücke sind Besuchermagneten. Das Große Zittauer Fastentuch von 1472 genießt unter Historikern Weltruhm. 

Handwerkliche Traditionen sind hier überall noch lebendig. Dazu gehören etwa die einzigartigen Oberlausitzer Umgebindehäuser, die nirgendwo sonst in einer solchen Vielzahl erhalten geblieben sind. Die nationale Minderheit der Sorben, deren Siedlungsgebiet in den Norden des Landkreises Görlitz reicht, pflegt selbstbewusst ihre Bräuche, von der Vogelhochzeit im Januar über das Osterreiten bis hin zu den stolz präsentierten Trachten der Brautjungfern an Fronleichnam. Die kunstvoll bemalten Ostereier und geklöppelten Spitzen dieser Volksgruppe sind Verkaufsschlager vielen Kunstgewerbe- und Souvenirshops.

Ein großes Plus des Landkreises ist das hohe Innovationspotenzial durch die gute Ausstattung mit Berufs-, Fach- und Hochschulen. Es gibt auch zahlreiche Forschungseinrichtungen, etwa das „Lernlabor Cybersicherheit“ der Fraunhofer-Gesellschaft in Görlitz, die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung oder das Interdisziplinäre Zentrum für ökologischen und revitalisierenden Stadtumbau an der Internationalen Hochschule Zittau.

Die traditionell wichtigste Branche im Landkreis Görlitz ist die Energiewirtschaft. Von nachlassender Bedeutung ist der Bergbau, aber Stahl- und Maschinenbau, die Automobilzulieferindustrie, Lebensmittelindustrie, Textil- und Kunststoffindustrie sowie die Landwirtschaft sind nach wie vor starke Arbeitgeber.

Wie lebt es sich im Landkreis Görlitz?

Lebensqualität wird im Landkreis Görlitz großgeschrieben. Vor allem auf dem Land genießen die Menschen viele Freiräume für individuelle Lebens- und Arbeitskonzepte.

Die Grundstücks- und Mietpreise im äußersten Osten Deutschlands liegen deutlich unter den (immer noch vergleichsweise günstigen) Werten der sächsischen Ballungsräume.    

Die sanfte, von Wäldern und Seen geprägte Landschaft lädt zu Radfahren, Wandern und Wassersport ein. Etwa 14.000 aktive Sportlerinnen und Sportler organisieren sich in 360 Vereinen, aber man kann auch privat ganz hervorragend auf der Neiße paddeln, in der Talsperre Quitzdorf baden oder durch die Oberlausitzer Heidelandschaft wandern (und nach Wölfen Ausschau halten).

Für ein reichhaltiges kulturelles Angebot sorgt zum Beispiel das Gerhart-Hauptmann-Theater in Görlitz und Zittau, aber auch zahlreiche Kulturvereine. Spannende künstlerische Projekte wie das begehbare Ohr von Jaroslaw Kozakiewicz, das in seinem Inneren ein Theater beherbergt, verbindet am ehemaligen Braunkohletagebau des Bärwalder Sees Natur und Kunst auf einzigartige Weise. Was alles möglich ist, erlebt man hier jedes Jahr beim Licht-Klang-Festival TransNATURALE.

Wie lernt und arbeitet es sich im Landkreis Görlitz?

Der Landkreis ist stark mittelständisch geprägt. Viele Firmen haben sich in vollständig erschlossenen Gewerbebetrieben mit guter Verkehrsanbindung angesiedelt.  Durch seine Grenzlage zwischen Polen und Tschechien kann sich der Landkreis als Drehscheibe für Wirtschaftsbeziehungen positionieren und über Kooperationen neue Absatz- und Zuliefermärkte erschließen.

Zunehmend gewinnen auch die Kreativwirtschaft und die IT-Branche an Bedeutung im Landkreis – „Görliwood“ ist nicht die einzige Idee, die Künstler und junge Start-ups in der offenen Atmosphäre von Görlitz verfolgen. Hipster und kreative Macher zieht es schon lange nicht mehr nach Berlin oder Dresden – die Devise lautet: „Go east!“

Bildnachweis: Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz mbH