Azubimarketing – braucht es das wirklich?

Azubimarketing bleibt eine besondere Form des Personalmarketings, auch wenn es sicher Überschneidungen gibt. Wer die junge Generation ansprechen, für sich gewinnen und dann auch halten will, muss sich mit den Werten der Zielgruppe, Maßnahmen, Methoden und Möglichkeiten dazu gezielt auseinandersetzen.“ Die Werte der Zielgruppe sind eine wichtige Komponente bei der Auszubildendengewinnung. Hierzu gibt es eine gute Studie aus dem Erzgebirgskreis, die darlegt, wie Jugendliche ihre Region als künftigen Arbeitsort einschätzen.

Unternehmen können sich hieran orientieren und kritische Sichtweisen beispielsweise durch unternehmensspezifische Vorzüge eliminieren. Das gilt nicht nur für große Unternehmen, sondern durchaus auch für kleinere Betriebe und ländliche Regionen, in denen die Azubi-Suche ohnehin schwieriger ist. Grundlage für Azubimarketing ist die veränderte Mediennutzung – und damit muss die Kommunikationsstrategie, die Ansprache und die Kanalauswahl für das Recruiting nachziehen. Wer bei alten Recruiting-Methoden bleibt, bleibt auch auf offene Lehrstellen sitzen. 

5 große Fehler bei der Azubi-Suche 

Bewerbungen ablehnen 
Es gibt keine geeigneten Bewerber:innen? Es kann fatal sein, Bewerbern abzusagen und damit wissentlich Stellen offenzulassen. Schlechte Noten in der Schule müssen nicht für immer die Leistung der Kandidat:innen repräsentieren. Weiterbildungen, Mentor:innen und Trainings können unterstützen. 

5 große Fehler bei der Azubi-Suche 

Nichts Besonderes sein 
Wer sich für Bewerbende interessant machen will, muss sich abheben: Denn warum sollten sich die Bewerbenden gerade für Ihr Unternehmen entscheiden? Was macht Sie besonders, welcher Benefit wartet auf die neuen Mitarbeitenden? Gerade für die junge Generation sind diese Punkte unglaublich wichtig. 

5 große Fehler bei der Azubi-Suche 

Keine Alternative zum Studium sein 
Viele Absolvent:innen entscheiden sich für ein Studium – aber oft auch nur, weil die Alternativen nicht aufgezeigt werden. Was sind die Vorteile einer Ausbildung, was heißt das für die Karriere im Unternehmen?

5 große Fehler bei der Azubi-Suche 

Schulabsolventen bevorzugen 
Klar sind sie die Hauptzielgruppe – aber was ist mit Studienabbrecher:innen als interessante Zielgruppe? Viele hegen nach dem Abbruch den Wunsch auf eine gesicherte Ausbildung.

5 große Fehler bei der Azubi-Suche 

Mobil vergessen 
Stellenanzeigen sind online, die Karriereseite aufgefrischt und es kommen trotzdem keine Bewerbenden? Vergessen Sie nicht, dass der größte Anteil der jungen Zielgruppe heute mobil sucht – ihre Website und Anzeigen sollten dafür ausgelegt sein.

Aus Sender-Empfänger wird Web 2.0

Kommunikation ist alles – das gilt auch für wirksames Azubi-Recruiting. Alle Maßnahmen sollten sich an das Kommunikationsverhalten der Zielgruppe ausrichten. Im Fall von jungen Menschen heißt das besonders: Online-Medien. Und das bedingt wechselseitige Kommunikation und den Austausch zwischen potentiellen Azubis und Unternehmen. Das heißt zum Beispiel, nicht nur Anzeigen auf Instagam schalten, sondern auch auf Fragen und Kommentare reagieren. Es heißt aber auch weit mehr, zum Beispiel interaktive Features auf den Karriereseiten, die Möglichkeit für eine medienbruchfreie Direktbewerbung (Mobile-Recruiting), One-Click-Bewerbungen oder Chat-Bots auf den Unternehmensseiten. Corporate Blogs und Social-Media-Profile bleiben vor allem für die Transparenz interessant und sorgen für die notwendige Sichtbarkeit. Außerdem sind sie kostengünstige und effektive Kanäle, für Lehrstellen zu werben. 

Aktuelle Azubi-Trends immer auf dem Schirm haben

Für Personaler und all Jene, die sich mit Azubimarketing auseinandersetzen, gehört die jährlich erscheinende Studie "Azubi Recruiting Trends" zur Pflichtlektüre. Die Studie zeigt, dass aktuell in jedem Fall Online-Kanäle die Nase vorn haben. Dennoch sind Veranstaltungen und Messen vor allem beim Übergang von der Schule zur Arbeit als erste Orientierung immer noch sehr beliebt. Dabei sollten die Stellenanzeigen konkret sein und alle relevanten Infos auf einem Blick zeigen. Ganz vorn dabei sind eine klare Beschreibung des Ausbildungsberufs (61 %), eine prägnante Anforderungsliste (56 %) und die Perspektiven nach der Ausbildung (55 %). 

Für die Generation Z ist nicht nur das eigene Image wichtig, sondern auch das der Unternehmen, in denen sie arbeiten wollen. Image und Ruf liegen auf dem vordersten Platz der Auswahlfaktoren für potenzielle Azubis. Auch Sicherheit punktet: Gute Übernahmechancen sind auf dem zweiten Platz für Benefits, die der jungen Generation wichtig sind. Die folgenden Ränge teilen sich attraktive Vergütung und die Wohnortnähe. Soziales Engagement und Klimaschutz lagen zumindest 2020 noch weiter hinten.

Bildnachweis: Adobe Stock (c) Monkey Business und (c) BullRun